Auflösende Hypnose
In meiner Praxis begegnen mir Klienten mit den unterschiedlichsten Herausforderungen. Ängste, Stress, körperliche und seelische Erschöpfung – all das führt oft zu einem Gefühl der Überforderung, zu dem, was man als „Hamsterrad“ des Alltags bezeichnet. Die Symptome sind dabei so vielfältig wie die Menschen selbst: Rauchen, emotionales Essen, das Gefühl der Unzufriedenheit mit sich selbst oder die Unsicherheit, welche Entscheidungen richtig sind.
Ein häufiger Punkt, der immer wieder angesprochen wird, ist die Frage: „Wie schnell geht mein Problem weg?“ Doch es gibt darauf keine einfache Antwort. Jede Herausforderung, jedes Problem hat seine eigene Tiefe und Komplexität. Einige Themen, wie Entscheidungen, lassen sich manchmal schnell auflösen – in einer einzigen Sitzung. Andere, tiefsitzende Probleme wie Burnout, deren Ursachen oft vielschichtig sind und vielleicht sogar aus früheren Lebenserfahrungen oder jahrelangem emotionalen Stress resultieren, erfordern mehr Zeit und mehrere Sitzungen. Hier kommt es darauf an, Schicht für Schicht die Blockaden zu lösen und zu den Ursachen vorzudringen. Daher ist es wichtig, sich darauf einzulassen und zu verstehen, dass der Heilungsprozess für jeden Menschen unterschiedlich verläuft.
Ein Beispiel aus meiner Praxis: Ein junges Mädchen kam zu mir, das sich nach einer Trennung in einem inneren Konflikt befand. Ihr Ex-Partner, der nach der Trennung immer wieder den Kontakt suchte und mit ihr zusammen sein wollte, ging jedoch nie wirklich auf ihre Wünsche ein. Er nahm sie emotional für sich in Anspruch, ohne sich auf ihre Bedürfnisse einzulassen. Sie hatte sich immer nach einer Familie gesehnt, er hingegen wollte keine Kinder. Nachdem sie sich getrennt hatte, lernte sie einen neuen Mann kennen, der genau diesen Wunsch nach Kindern teilte. Doch die Vertrautheit des Ex-Partners hielt sie gefangen in Zweifeln. Sie konnte sich nicht entscheiden – zurück zum Ex oder auf zu neuen Ufern? Nur eine einzige Hypnosesitzung reichte aus, um Klarheit zu schaffen. In der Trance sah sie sich selbst – mit einem Baby im Arm – und das Gesicht, das sie vor Augen hatte, war nicht das des Ex-Partners.
Diese Geschichte verdeutlicht, wie kraftvoll Hypnose sein kann. Aber hier kommt der entscheidende Punkt: Ich plane nie eine Sitzung im Voraus. Es gibt keine festen Skripte, keine Schablonen, denn jede Hypnose ist so individuell wie die Person, die zu mir kommt. Manchmal zeigt sich während der Hypnose etwas völlig Unerwartetes, und genau das macht den Prozess so wertvoll. Das Unterbewusstsein weiß oft mehr, als unser Verstand es zulassen würde. Natürlich bereite ich mich auf jede Sitzung vor und stütze mich dabei auf meine intensiven Ausbildungen, insbesondere in der Auflösenden Hypnose nach Floris Weber, und auf die ständige Fortbildung. Doch die eigentliche Arbeit zeigt sich erst im Moment der Hypnose, da jeder Klient eine andere Geschichte und andere Themen mitbringt, die ans Licht kommen wollen.
Ein anderer Fall: Ein Patient kam zu mir mit dem klassischen Burnout-Syndrom. Komplett erschöpft, emotional und körperlich. Vor einer solchen Sitzung weiß man nie, was auf einen zukommt. Jeder Burnout hat seine eigene Ursache – sei es der Druck im Job, private Konflikte oder etwas ganz anderes, das tief verborgen im Inneren schlummert. In solchen Fällen ist es wichtig, keine Erwartungen zu haben, sondern den Raum für das zu öffnen, was der Klient mitbringt. Manchmal braucht es nur Ruhe und Entspannung, bevor wir tiefer gehen und die wahren Ursachen aufdecken können.
Was für viele Menschen in diesem Prozess eine Überraschung ist: Die Vorbereitung auf eine Hypnose beginnt oft schon, bevor der erste Termin stattfindet. Wenn sich jemand entscheidet, zu mir zu kommen, passiert bereits etwas. Der Klient beginnt, über sich und sein Leben nachzudenken, sich innerlich vorzubereiten. Diese mentale Einstimmung ist ein entscheidender Schritt, denn sie ebnet den Weg für die eigentliche Arbeit in der Hypnose.
Am Anfang steht immer das Kennenlernen. Egal, ob jemand mit Burnout, Ängsten oder Beziehungsproblemen zu mir kommt – ich weiß nicht, was genau die Ursache ist, bevor wir nicht in die Trance gehen und das Unterbewusstsein zu Wort kommen lassen. Auch wenn ein Klient glaubt, dass er seine Probleme kennt, zeigt sich oft etwas völlig Neues, wenn die Hypnose beginnt.
Das Ziel der Hypnose ist es, die Blockaden zu lösen, die den Klienten zurückhalten. Ob das alte Glaubenssätze sind, die sich tief eingegraben haben, oder Ängste, die das tägliche Leben bestimmen – Hypnose bietet einen Raum, in dem diese Themen auf sanfte und doch kraftvolle Weise bearbeitet werden können.
Am Ende geht es immer darum, den Raum zu öffnen. Der Verstand darf loslassen.